„Und was kann man noch alles mit Stangen machen?“, erkundigt sich die Frau, meine sogenannte Besitzerin. Die hat ja gerade wieder so Anfälle von Mut und Abenteuerlust. Ich finde das gut, frage mich aber, wieviel sie von den Beruhigungskräutern in der Futterkammer genascht hat. Ob das wohl bleibende Schäden hinterlässt? Stay tuned, ich werde berichten. Aber zurück zu den Stangen. Frau Reitlehrerin strahlt. „Oh, vieles! Du kannst sie dir passend für alle Gangarten hinlegen und da die Bewegungsqualität verbessern. Stangenarbeit hilft beim Muskelaufbau und verbessert die Koordination. Und vor allem bringt sie Spaß und Abwechslung!“
Das hört sich interessant an. Zutraulich rücken die Frau und ich näher an Frau Reitlehrerin heran, die in der Zirkelmitte steht. Wir jetzt auch, weil meine Reiterin nicht gleichzeitig reiten und zuhören kann. Das hat mir schon zu sehr vielen schönen Pausen in der Nähe von Frau Reitlehrerin verholfen. Die erklärt gerade: „Wenn du mehrere Stangen hintereinander legst, müssen die Stangen je nach Gangart passende Abstände haben. Für den Schritt sind es bei einem Warmblut zirka 80 bis 90 Zentimeter, für Trab 1,20 bis 1,40 Meter und für den Galopp drei bis 3,50 Meter. Wobei es natürlich auf das jeweilige Pferd oder Pony ankommt und man die Abstände auch schon mal anpassen muss, weil Ponies nicht dieselbe Schrittlänge wie Großpferde haben. Zum Beispiel. Ich würde erst mit einer Stange anfangen und dann schauen, wie es mit einer zusätzlichen Stange klappt. Wenn zwei Stangen kein Problem sind, kannst du auch drei nehmen.“
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„Da muss man ja messen…. und aufpassen… wie doof.“ Die Frau macht ein langes Gesicht.
„Ein grober Anhaltspunkt ist die Länge deines Fußes, das sind bei mir 25 cm. Vier Fußlängen sind dann ein Meter.“
Die Frau erinnert sich, dass Frau Reitlehrerin immer so komisch die Füße hintereinander aufsetzt, wenn sie uns Stangen hinlegt. Jetzt weiß sie auch, warum. Frau Reitlehrerin spricht weiter: „Daran kannst du dich orientieren und dann nachjustieren, bis die Abstände passen. Oder du hast jemanden mit einem Maßband, der dir hilft. Ooooder…“ Frau Reitlehrerin macht eine Pause. Ihre Augen glitzern.
„Ja?“, giert die Frau.
„Oder du legst aus vier Stangen ein Quadrat. Und zwar am besten in die Bahnmitte, da hast du reiterlich die meisten Möglichkeiten. Die Abstände passen für alle Gangarten.“ Spricht es und baut uns ein Stangenquadrat auf. „Da habt ihr jetzt viele Möglichkeiten. Erst zeigst du dem Pfridolin das Stangenquadrat im Schritt, dann könnt ihr im Trab in gerader Linie über die Stangen gehen, gerne auch mit einem Handwechsel kombiniert. Wenn das gut gelingt, nimmst du den Galopp dazu.“
Uiuiui. Galopp. Die Frau guckt komisch.
„Und in der nächsten Stunde kombinieren wir gerade Linien und Wendungen, das nennt sich dann Kleeblatt“, spricht Frau Reitlehrerin weiter.
Oh. Ah. Die sogenannte Besitzerin hat jetzt schon Knoten im Kopf. Frau Reitlehrerin lächelt verständnisvoll und schraubt die Anforderungen herunter: „Einfach geradeaus im Schritt darüber, ich sage euch den Weg an.“
Und mit Reitlehrer-Navi ist es doch auch viel schöner und einfacher. Merke: Wenn‘s irgendwo hakt, immer als erstes die Losgelassenheit wieder herstellen 😉
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