„Dertutnix! Derwillnurspielen!“, ruft die fremde Frau, die bei uns am Weidezaun steht. Dertutnix und Derwillnurspielen tummeln sich derweil bei uns auf der Weide, schnuppern hier, gucken da und steuern schließlich auf uns Pferde zu. Dertutnix ist gelb und flauschig, Derwillnurspielen schwarz und schnell. Gerade umkreist er den Lutschi, was unser spanisches Mähnenwunder ist und für gewöhnlich tiefenentspannt. Ganz anders als die Frau, unsere sogenannte Besitzerin, die in diesem Moment wie ein Pilz aus dem Boden wächst und sich nicht entscheiden kann, wen sie als erstes auffrisst: Die Hunde oder die fremde Frau. Ihre Wahl fällt auf die fremde Frau. „Dertutnix und Derwillnurspielen und die Pferdeweide“ weiterlesen
Gras to go
Ich bin ganz aufgeregt, gleich geht’s nämlich los. Die sogenannte Besitzerin und ich gehen essen. Es ist Zeit zum Angrasen, hurra!
Nun gibt es da ja mehrere Sorten: Die Pingeligen Systematischen, die täglich und bei Wind und Wetter mit der Stoppuhr losziehen und minütlich steigern. Stichwort: „Heute hat er gar nicht gefressen und nur in der Gegend rumgeguckt, so können wir den Plan NIE einhalten!“ „Gras to go“ weiterlesen
Schöner wohnen für Horsti
Horstis Besitzerin seufzt. Sie hat es aber auch schwer. Frau Reitlehrerin hat sie zu einer Theorie-Einheit vergattert, in der es nicht um Pi und Pa geht, sondern um Pferdehaltung. Ein ausgesprochen langweiliges Thema, findet Horstis Beitzerin. Nennen wir sie Susi, denn so heißt sie.
Zum Glück muss Susi nicht allein nachsitzen. Nein, meine sogenannte Besitzerin leistet ihr Gesellschaft, denn die hat genau dasselbe Problem wie Susi: Sie träumt von einem Dasein als durchgestylte Dressur-Queen mit (natürlich!) farblich abgestimmtem Outfit von Reiterin und Pferd plus einem Zossen, der höchste Lektionen auch bei mangelhaftester Hilfengebung zeigt und – mit ihren eigenen Worten – „sie gut aussehen lässt“. Weiß der Teufel, warum sie sich hierfür kein Plüschtier mit Fernbedienung, sondern ein echtes Pferd ausgesucht hat. Ich finde, das spricht nicht gerade für ihre Intelligenz. Aber ich bin ja hier nur das Pferd und habe keine Ahnung. „Schöner wohnen für Horsti“ weiterlesen
Irgendwas ist immer oder: Horsti soll umziehen
Horstis Besitzerin – wir kennen sie – seufzt. Auch Horsti, der pummelige Braune, guckt sorgenvoll. Ausnahmsweise scheint es nicht um Reitunterricht oder die neue Schabracken-Kollektion zu gehen.
„Warum so schwermütig?“, erkundigt sich die Frau. Schließlich ist sie mit Horstis Besitzerin befreundet, da muss man gelegentlich soziale Kompetenzen heucheln.
„Ach, dem Horsti geht’s hier so schlecht“, erklärt die.
„Der Arme! Was hat er denn?“
„Es gefällt ihm hier nicht, das spüre ich ganz deutlich. Beim Reiten guckt er so unglücklich. Und der Futtertrog ist auch ganz schön oll.“
Das sind natürlich überzeugende Argumente für einen Stallwechsel. Die Frau überlegt angestrengt. „Wie wäre es denn mit Reitstall Nichtschickaberbezahlbar?“ „Irgendwas ist immer oder: Horsti soll umziehen“ weiterlesen