„Der tut nix, der will nur spielen!“

Ein flauschiger Welpe guckt in die Kamera

„Der tut nix, der will nur spielen!“, sagt die fremde Frau und guckt entspannt zu, wie sich ihr Hund samt Flexileine um meine Beine wickelt.

Wir machen immer noch dieses Horse Walking, aber heute zu einer so unchristlichen Uhrzeit, dass außer uns nur die Hundebesitzer unterwegs sind. Das ist schon mal eine Verbesserung gegenüber dem letzten Mal, wo uns am laufenden Band Spaziergänger verhört haben, warum denn nicht geritten wird. Die Frau, meine sogenannte Besitzerin, hat da immer aggressiv behauptet, Horse Walking wäre eine anerkannte Sportart, aber ich fürchte, das hat sie sich nur ausgedacht. Ist aber auch egal, Hauptsache, ich muss sie nicht schleppen. Und mit Sport habe ich es ja sowieso nicht so. Das Projekt Horse Walking ist aber soeben zum Stillstand gekommen, weil sich ein lustiger Wauzi samt Leine um mich drum gewickelt hat. Und wenn mich nicht alles täuscht, will ihn die Frau jetzt fressen. Sie schnauft schon so komisch. „Und da wollen Sie jetzt nix gegen unternehmen?“

„Der Rüdiger ist ja noch jung, der muss das noch lernen“, strahlt uns die Hundebesitzerin an. „„Der tut nix, der will nur spielen!““ weiterlesen

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„Horse Walking heißt das!!“

Der Lutschi geht spazieren

„Was machen wir eigentlich heute mit den Pferden?“, erkundigt sich der Mann, während er und die sogenannte Besitzerin an uns herumstriegeln. Das spanische Mähnenwunder und ich stehen dabei auf der Stallgasse herum und verfolgen das Gespräch mehr oder weniger interessiert.

„Spazierengehen“, entscheidet die sogenannte Besitzerin nach einem komplizierten Überlegungsprozess. Und verbessert sich rasch: „Horse Walking, meinte ich natürlich.“

Horse Walking ist cool, Horse Walking ist neu und Horse Walking macht JEDER. Zumindest im geistigen Universum der Frau. Und möglicherweise habe ich mich letztens beim Ausreiten zu gut benommen und die Frau auf mögliche Gefahren aufmerksam gemacht, weshalb sie auch nach unserer Heimkehr längere Zeit beleidigt und schlecht gelaunt war. Wie gesagt, möglicherweise.

Außerdem sind wir ja noch in der Phase „Ich fange ein neues Leben an, mit mehr Bewegung und so“, die hoffentlich bald aufhört. Vielleicht ist sie auch einfach aus ihrer Decke herausgewachsen und muss abnehmen, wie das spanische Mähnenwunder. „„Horse Walking heißt das!!““ weiterlesen

Diät und so, ihr kennt das

Die Weihnachtstage sind nicht spurlos an der sogenannten Besitzerin vorbeigegangen, sie ist ganz schön mopsig geworden. Dafür brauche ich keine Waage, das merke ich schlicht und ergreifend daran, dass ich fast in die Knie gehe, sobald sie sich auf meinen Rücken schwingt.

Eine Waage gibt’s auch nicht mehr, erfahre ich soeben. Der Mann hat der Frau ein Superduperüberraschungsgeschenk gemacht und ihr eine Digitalwaage mit eingebautem Thermomix, Massage-Funktion und Körperfettanalyse und auch sonst allem Zipp und Zapp verehrt, was die Frau mit großer Undankbarkeit aufgenommen hat. Das unglückselige Geschenk wurde direkt in den Keller verbannt, wo es auf den nächsten Sperrmüll-Termin wartet. Ich mag mich irren, aber mir scheint, der Haussegen hängt unweihnachtlich schief. „Diät und so, ihr kennt das“ weiterlesen

Spaziergang mit Siesta-Pferd

Das Siesta-Pferd mit hungrigem Blick

Die Frau muss jetzt immer mit dem Lutschi Gassi gehen. Wer ihn nicht kennt: Der Lutschi heißt eigentlich Lucero und ist unser spanisches Mähnenwunder. Und jetzt geht er Gassi. Jeden Tag. Draußen, im Gelände. Auf hartem Boden.

Das hat irgendwas mit der Sehne an seinem Aua-Bein zu tun. Nun wäre der Lutschi nicht der Lutschi, wenn er einfach so an der Spontanvegetation am Wegesrand vorbei gehen würde. Und die Frau wäre nicht die Frau, wenn sie damit lässig und elegant fertig würde.

Die ersten zwei Meter sind in der Regel unauffällig. Dann entdeckt das spanische Mähnenwunder etwas Essbares und stürzt sich mit einem Köpper in den nächsten Acker. Am Führstrick die Frau. Zeternd und mit der Gerte wedelnd. Aber dem Lutschi seine Devise ist: Kein Schmerz ist so schlimm wie der Hunger. Irgendwann passt kein Gras mehr in seinen großen, gierigen Mund und er ist bereit (und gestärkt!) für die nächsten zwei Meter. „Spaziergang mit Siesta-Pferd“ weiterlesen

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Der Spanier hat Sehne

Das spanische Mähnenwunder spielt mit dem Schlauch.

Der Spanier hat Sehne, die Frau hat Rücken und ich bin schon ganz schwach vor Hunger. Manchmal komm ich mir vor wie im Hospiz in der Tierklinik. Wobei die Frau immer meckert, ich wäre zu fett. Tja. Als ob sie nie was hätte. Mal ist sie hüftlahm, mal tun ihr die Füße weh und seit Neuestem hat sie Rücken.

Da trifft es sich ganz gut, dass der Lutschi, unser spanisches Mähnenwunder, ein Aua-Bein hat. So nennt sie es jedenfalls. Aua-Bein. Muss man sich mal wegtun. In Wirklichkeit hat sich der ungelenke Spaniokel beim Bocken selbst zerstört, aber Aua-Bein hört sich natürlich viel besser an. Mitleiderregend infantil, wenn ihr mich fragt. „Der Spanier hat Sehne“ weiterlesen

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