Isidor töltet nicht mehr

Ein isländischer Schimmel, der uns den Hintern zuwendet

„Isidor töltet nicht mehr!“ Seine Besitzerin ist ganz aufgeregt. Isidor hat sonst so zuverlässig wie ein Uhrwerk getöltet und mich mit seinem lauten Takka-Takka das ein oder andere Mal an den Rand des Wahnsinns gebracht. Ich persönlich finde eh, dass Isis waffenscheinpflichtig sind, aber auf mich hört ja keiner.

„Was soll ich denn jetzt tun?“ Mit weit aufgerissenen Augen starrt sie die Frau, meine sogenannte Besitzerin, an. Die ist bekanntlich selbsternannte Pferde-Expertin und amtliches Naturtalent und wirft sich stolz in die Brust. „Ich kann ja mal gucken“, bietet sie an.

Gesagt, getan. Wobei ich nicht weiß, was die kurzsichtige Madame da besichtigen will, der Isidor ist ja tendenziell eher klein. Aber egal. Mit viel „Hm hm“ und „So so“ und gerunzelter Stirn starrt sie auf den Töltverweigerer. „Isidor töltet nicht mehr“ weiterlesen

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Für euch gelesen: Im Gespräch mit wilden Pferden

Ich lese "Im Gespräch mit wilden Pferden" und erzähle euch davon.

„Kommunikation ist doch was wunderbares“, sinniert die sogenannte Besitzerin. „Wäre es nicht toll, wenn ich mit dem Pfridolin kommunizieren könnte?“

„Tust du doch, du redest doch die ganze Zeit mit ihm“, erwidert der Mann.

„Nein, in seiner Sprache.“

„Machst du doch, mit Körpersprache.“

„Das sind doch nur Kunststückchen“, winkt die Frau ab.

Ich glaube, sie hat das Konzept von Bodenarbeit noch nicht verstanden. Und viele andere Dinge auch nicht, wenn ich mir so ihre körpersprachlichen Botschaften angucke. Zum Glück gibt’s was dagegen, und zwar das neue Buch von Tierfilmer Marc Lubetzki. „Für euch gelesen: Im Gespräch mit wilden Pferden“ weiterlesen

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Reiten mit der Kraft der Gedanken

Reiten mit der Kraft der Gedanken - aber am liebsten gar nicht

„Warum lässt du denn den Pfridolin hier grasen? Und sitzt ohne Sattel und Trense auf ihm?“

Fragen über Fragen, die ich gerade nicht beantworten kann, weil ich endlich mal ungestört zum Grasen komme, OBWOHL die sogenannte Besitzerin dabei ist. Die sitzt, wie man schon vermuten konnte, auf mir rum, aber ausnahmsweise fällt sie mir nicht zur Last. Sorry, schlechtes Wortspiel, musste aber sein.

Wie sich schnell herausstellt, spricht Frau Reitlehrerin auch nicht mit mir, sondern mit der Frau, die irgendwas von „Freestyle“ nuschelt und von „Reiten mit der Kraft meiner Gedanken.“ „Reiten mit der Kraft der Gedanken“ weiterlesen

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Für euch gelesen:
Der Dressursitz: Richtig sitzen – Feiner reiten – Gesunder Pferderücken

„Wusstest du schon, dass die Reitanfänger früher als erstes auf ein piaffierendes Lehrpferd gesetzt wurden, um den richtigen Sitz zu lernen?“
Nein, wusste der Mann noch nicht und ist ihm auch egal, denn piaffierende Pferde haben wir hier nicht, nur eine Frau, die dringend piaffieren möchte und dafür sogar bereit ist, an ihrem Sitz zu arbeiten. Um herauszufinden, was genau da zu tun ist, studiert sie Der Dressursitz. Zum einen, weil es ein wirklich schönes Buch ist, mit vielen Fotos, auf denen man schönes, harmonisches Reiten sieht, zum anderen, weil „Mit Frau Reitlehrerin allein klappt es ja nicht. Vielleicht hat die in Wirklichkeit ja gar keine Ahnung“. Das allerdings nur geflüstert, und Frau Reitlehrerin darf es nie erfahren. „Für euch gelesen:
Der Dressursitz: Richtig sitzen – Feiner reiten – Gesunder Pferderücken“
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Oben stabil, unten tschakka-lakka – Einknicken in der Hüfte, drölfzigste Ausgabe

„Du knickst links in der Hüfte ein“, teilt Frau Reitlehrerin sehr entspannt mit, denn das ist keine neue Korrektur und wird von der Frau, meiner sogenannten Besitzerin, auch nicht sonderlich ernst genommen. Obwohl die Frau den Mann letztens noch genötigt hatte, ihr Klebepunkte aufs Kreuz zu drücken, damit man besser sieht, dass sie ihren Rücken seitlich wie ein Croissant verbiegen kann. Und das Ganze auch noch zu filmen! Offensichtlich fand sie das Resultat nicht dramatisch genug, vielleicht hat sie das Video auch gar nicht angeguckt, vielleicht ist sie aber auch wieder ein Naturtalent und kann alles allein mit der Kraft ihrer Gedanken regeln. Man weiß es einfach nicht. „Oben stabil, unten tschakka-lakka – Einknicken in der Hüfte, drölfzigste Ausgabe“ weiterlesen

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Für euch gelesen: Blickschulung – pferdegerechte Ausbildung erkennen

„Oh, wie schön“, jauchzt die Frau, meine sogenannte Besitzerin, als sie bei der S-Dressur im Nachbarort zuschaut. Da ist nämlich Turnier und die Frau, die ja im Nebenjob Dressur-Queen ist, fiebert schon lange darauf hin, ihre Idole aus der Nähe zu sehen. Frau Reitlehrerin ist mitgekommen und beäugt das derzeitige Objekt der Begierde. „Der geht taktunrein. Oder lahm. Guck mal auf hinten links“, meint sie. Ihr Lächeln sieht mittlerweile etwas gezwungen aus. Offensichtlich bereut sie es schon, dass sie sich hat breitschlagen lassen, mitzukommen.

„Taktunrein?“, echot die Frau, mit Fragezeichen in den Augen.

Und weil die Antwort auf diese Frage länger gedauert hätte als die Dressuraufgabe, liest die Frau jetzt „Blickschulung“. Quasi als Hausaufgabe von Frau Reitlehrerin. Und kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Das Buch ist nämlich randvoll mit schönen Fotos, und gleich zu Anfang zeigt Frau Beran eine Levade am Halsring, was sie in den Augen der Frau schon mal als anbetungswürdig klassifiziert. Was sie auch für Frau Beran einnimmt: „Die hat bei diesem Stierkämpfer gelernt, der jetzt diesen vertikalen Reitunterricht gibt! Hach!“ Worauf Frau Reitlehrerin freundlich lächelnd erklärt, dass der Unterricht früher möglicherweise anders oder besser war, es aber aktuell keine schönen Bilder aus dieser Sparte des Reitens gäbe. Was nur zeigt, dass man immer genau hingucken muss. „Für euch gelesen: Blickschulung – pferdegerechte Ausbildung erkennen“ weiterlesen

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Besser reiten, ohne zu reiten oder: Läuft für mich

Es gibt Neuigkeiten: Frau Reitlehrerin ist wieder da! Und die sogenannte Besitzerin hat einen neuen Spleen. Aber der Reihe nach.
Es fing damit an, dass die sogenannte Besitzerin bei Frau Reitlehrerin zu Kreuze gekrochen ist, damit die ihr verzeiht, dass die sogenannte Besitzerin fremdgegangen ist und bei Herrn „Außen mehr Gas!“ Unterricht genommen hat. Wobei – Unterricht kann man das ja nicht nennen, außer „sehr cool“ und den unsterblichen Worten „Außen mehr Gas“ hat der ja nix von sich gegeben. Aber billig war er.

Jetzt ist Frau Reitlehrerin wieder da, die immer noch unfassbar günstig ist, wenn man bedenkt, was man dafür geboten bekommt. Weil sie nämlich weiß, was sie tut. Im Gegensatz zur sogenannten Besitzerin 😛 Außerdem: Kein Telefonieren während des Unterrichts. Kein Stuhl- und Gesprächskreis an der Bande, weil Frau Reitlehrerin mitläuft und die ganze Zeit aufpasst, ob und was die Frau gerade wieder anstellt. Keine Piaffe, aber die vermisse ich auch nicht. Und keine Leckerli, die vermisse ich schon sehr. Aber irgendwas ist ja immer. „Besser reiten, ohne zu reiten oder: Läuft für mich“ weiterlesen

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Aua aua aua. Reiten mit Franklin-Bällen.

„Und jetzt den grünen. Wo muss der nochmal hin?“ Die sogenannte Besitzerin verrenkt sich und versucht, den grünen Ball so unter den Sitzbeinhöcker zu platzieren, dass ein Weiterleben möglich erscheint. Denn, so viel weiß ich mittlerweile, die Bällchen unterm Poppes tun infernalisch weh. Und woher weiß ich das? Weil die sogenannte Besitzerin eher extrovertiert ist und eine schöne, laute Stimme hat. Und jegliche Gefühlsregung ungefiltert herauslässt, damit der Mann und etwaige andere Zuhörer sofort im Bild sind. Und die ver$%&en Bälle tun $%& weh, das wissen wir nun. „Aua aua aua. Reiten mit Franklin-Bällen.“ weiterlesen

„Außen mehr Gas!“

Das spanische Mähnenwunder. Ohne Garrocha.

„Jaaaaaa, cool! Sehr cool! Sehr cool machst du das!“ Die Frau sitzt auf dem spanischen Mähnenwunder und schaukelt um einen anderen langhaarigen Zausel herum, der in der Zirkelmitte steht und alles cool findet, was sie tut. Beziehungsweise sehr cool. „Jetzt musst du mit dem Gebiss arbeiten! Und außen mehr Gas geben!“

Vom Paddock aus kann ich den Reitplatz sehen. Der Mann leistet mir Gesellschaft und gemeinsam bewundern wir den neuen Reitlehrer der Frau. „Nennt mich Jeff“, hat er sich vorgestellt. „Ist mein Künstlername.“ „„Außen mehr Gas!““ weiterlesen

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Wenn es gut geht, guckt natürlich keiner

Ein gähnendes Pferd

Morgens im Stall, wenn es gerade hell wird und unsereiner noch kein Frühstück bekommen hat, schlägt ihre Stunde. Dann kommt die Frau, unsere sogenannte Besitzerin, in den Stall geschlichen, um vor der Arbeit zu reiten. Verrückte Idee, wenn ihr mich fragt, aber mich fragt ja mal wieder keiner. Diese sensationelle Schnapsidee hat sie ganz allein entwickelt, und es ist ihr egal, dass ich das für Körperverletzung und seelische Grausamkeit halte.

Unsere kleine Dressurqueen hat nämlich wieder irgendwelche Reitprofis gestalkt und herausgefunden, dass viele die meditative Ruhe morgens im Stall schätzen. Wenn sich die Seele nochmal schnarchend im Bett umdreht und der Körper komatös hinterherhinkt, dann muss geritten werden. Auch wenn unsereiner gerade eben noch im Tiefschlaf war. Aber man ist ja von Haus aus Fluchttier, das passt dann schon. Von Null auf Hundert und Spiralen in den Augen in weniger als einer Millisekunde. „Wenn es gut geht, guckt natürlich keiner“ weiterlesen

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