Garrocha für Dummies, Teil 2 – Immer noch keine gebrochenen Knochen!

Das spanische Mähnenwunder. Ohne Garrocha.

Mit der sogenannten Besitzerin ist es nicht auszuhalten. Sie zappelt herum, als wäre sie an den Stromzaun gekommen. Und hüpft und springt wie ein Dreijähriger. Und warum der Aufriss? Weil Madame endlich eine Garrocha hat und bei Frau Reitlehrerin lernt, wie man sich damit nach Möglichkeit nicht den Schädel einschlägt. Reitstunde kann man das nicht nennen, weil die Frau die Übungen zu Fuß macht. Aus Sicherheitsgründen. Dafür aber mit einer amtlichen Garrocha, was die Aufregung wenigstens teilweise erklärt. Gerade versucht sie sich zu erinnern, was sie schon gelernt hat, und das ist nicht viel. Man nimmt die Garrocha in die rechte Hand, mit einem Untergriff. In der linken Hand sind die Zügel. Also wären sie, wenn sie das mit Pferd üben dürfte, wo sich Frau Reitlehrerin komischerweise verweigert hat. Also links theoretisch die Zügel. Der rechte Arm mit der Garrocha hängt locker herunter. Jetzt kann man Rechtsvolten um die Garrocha herumgaloppieren. Man könnte natürlich auch einfach gehen, aber Galopp sieht lustiger aus. Was wahrscheinlich der Grund ist, warum Frau Reitlehrerin diese Gangart angeordnet hat. „Garrocha für Dummies, Teil 2 – Immer noch keine gebrochenen Knochen!“ weiterlesen

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„Außen mehr Gas!“

Das spanische Mähnenwunder. Ohne Garrocha.

„Jaaaaaa, cool! Sehr cool! Sehr cool machst du das!“ Die Frau sitzt auf dem spanischen Mähnenwunder und schaukelt um einen anderen langhaarigen Zausel herum, der in der Zirkelmitte steht und alles cool findet, was sie tut. Beziehungsweise sehr cool. „Jetzt musst du mit dem Gebiss arbeiten! Und außen mehr Gas geben!“

Vom Paddock aus kann ich den Reitplatz sehen. Der Mann leistet mir Gesellschaft und gemeinsam bewundern wir den neuen Reitlehrer der Frau. „Nennt mich Jeff“, hat er sich vorgestellt. „Ist mein Künstlername.“ „„Außen mehr Gas!““ weiterlesen

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Die Frau will zurück zur Natur

Die Frau will mal wieder ihr Leben ändern und zurück zur Natur. Sie hat ja letztens schon festgestellt, dass sie ein Naturtalent ist. Was liegt also näher, als da noch einen draufzusetzen und alles Unnatürliche aus ihrem (und unserem) Leben zu verbannen?

Es fing eigentlich ganz harmlos an, und zwar mit selbstgebackenen Pferdeleckerli voller gesunder und naturbelassener Zutaten. Liebevoll zusammengerührt und eigenhändig im Backofen bis zur Ungenießbarkeit verbrannt. Tolerant, wie wir nun einmal sind, haben der Lutschi und ich das sonderbare Backwerk gegessen und uns innerlich für das gewappnet, was da noch kommen sollte. Und es war einiges.
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Die Frau, das Naturtalent

Ein Porträt von Pfridolin Pferd

Wir brauchen jetzt keinen Unterricht mehr, hat die Frau beschlossen. Weil sie nämlich ein Naturtalent ist. Und unglaublich einfühlsam, weshalb sie genau weiß, was wann zu tun ist. Intuitiv und so.

Mir fällt da spontan unser letzter Ausritt ein, bei dem sie nach dem zweiten Windstoß intuitiv beschlossen hatte, sich an den Zügeln festzuhalten und mich anzuschreien, ich sollte mich gefälligst nicht so erschrecken. Aber vielleicht war das ja eine dieser Lernerfahrungen, von denen sie neuerdings oft spricht. Ich weiß ja nicht, wo sie ihre lustigen Ideen herbekommt, habe aber ganz stark ihre Wendy-Hefte Pferdezeitschriften im Verdacht. Jetzt ist sie also Pferdeflüsterin mit Bauchgefühl.
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