„Röchött“, macht das spanische Mähnenwunder beim ersten Antraben. Frau Reitlehrerin guckt ungewohnt streng und bittet die Frau, unsere sogenannte Besitzerin, zu sich. Der Lutschi, der eigentlich Lucero heißt, muss mit, weil die sogenannte Besitzerin auf ihm rumsitzt (daher auch der Name). „Ich geh doch auch nicht bei jedem Husten zum Arzt!“ weiterlesen
Dieses innen und außen macht mich noch ganz verrückt!
„Dieses innen und außen macht mich noch ganz verrückt!“, stöhnt die Frau, meine sogenannte Besitzerin. Wir haben mal wieder Reitstunde und Frau Reitlehrerin hat meine Reiterin und mich aufgefordert, auf der linken Hand auf den Zirkel zu gehen. Und dabei soll die sogenannte Besitzerin die Innenstellung nicht durch Ziehen am inneren Zügel erreichen, was im Übrigen sehr unangenehm ist. Sondern durch einfühlsame Einwirkung mit dem inneren Schenkel (momentan der linke), worauf ich mich entsprechend hohl mache und sie mich also an den äußeren Zügel herantreibt, vorausgesetzt, da ist gerade eine angenehme äußere Hand, die Führung anbietet 😉 Wenn sie jetzt noch passend in der Bewegung sitzt, nämlich im Drehsitz, geht ihr äußerer Schenkel (der rechte) leicht hinter den Gurt und wirkt dort verwahrend. Und dann hätten wir tatsächlich einen richtig runden Zirkel.
Aber ich schweife ab. Denn jetzt möchte Frau Reitlehrerin gern, dass ich in Konterstellung gehe, und zack! schlechte Laune. Weil jetzt möglicherweise innen außen ist und außen innen. Und richtet sich das jetzt danach, wo die Bande ist oder eher nicht? Und mit diesem ganzen rechts und links darf man der Frau auch nicht kommen, da kann die nämlich nicht mit umgehen. „Dieses innen und außen macht mich noch ganz verrückt!“ weiterlesen
Die haben doch alle keine Ahnung!
„Die haben doch alle keine Ahnung!“, verkündet die sogenannte Besitzerin im Brustton der Überzeugung. Und du hast die?, würde ich gern fragen, aber ich bin ja hier nur das Pferd und man sagt mir nach, ich würde lästern. „Die haben doch alle keine Ahnung!“ weiterlesen
Aber sie ist so wunder-wunderschön
„Weißt du schon? Melli kommt zu uns!“ Die sogenannte Besitzerin ist ganz aufgeregt.
„Wer?“, fragt Frau Reitlehrerin.
„Melli. Von Insta. Musst du doch kennen“, insistiert die sogenannte Besitzerin (alias „die Frau“ – für wenn’s mal schnell gehen muss).
„Melli von Insta, eine Adelige also. Sagt mir jetzt nichts.“ „Aber sie ist so wunder-wunderschön“ weiterlesen
Das war ich nicht!
„Das war ich nicht!“ Wie die personifizierte Unschuld starrt Frau Heinzi die sogenannte Besitzerin an. Neben ihr die wie von Geisterhand zerstörte Schwarkowski-Dressurgerte. Traurig kullern die Glitzersteinchen über die Stallgasse. Die Gerte selbst hat einen eigenartigen Knick, der beim besten Willen nicht gesund aussieht.
Und zack, schlechte Laune. „Bist du irre? Die ist mit echtem Schwarkowski-Strass besetzt und war voll teuer!“, teilt die Frau, meine sogenannte Besitzerin, so ruhig und selbstbeherrscht mit, wie wir sie kennen. Nämlich gar nicht. Mit anderen Worten: Rumpelstilzchen lässt grüßen. Mir persönlich ist der klunkerverkrustete Prügel ja vollkommen latte, wegen mir müsste es überhaupt keine Peitschen, Stöckchen oder Meinungsverstärker geben, aber ich bin ja hier nur das Pferd und man sagt mir nach, ich würde lästern. „Das war ich nicht!“ weiterlesen
Das hat er ja noch nie gemacht!
„Das hat er ja noch nie gemacht!“ Erschüttert sitzt die sogenannte Besitzerin in den Trümmern des Putzkastens, den Haflinger Hansi akkurat pulverisiert hat. Ebenjener Hansi, der soeben aus einer Laune heraus seine Trense zerrissen hat und in der neu gewonnenen Freiheit den Lutschi, was unser spanisches Mähnenwunder ist, ins Ohr beißt.
„Das hat er ja noch nie gemacht“, echot Frau Hansi, die Reste der Trense noch in der Hand. Woraufhin der Lutschi einen Sprung nach vorne macht.
„Das hat er ja noch nie gemacht!“, teilt die sogenannte Besitzerin mit. Woraufhin sich nun wieder Esmeralda, die geduldig am Anbinder steht und geputzt wird, erschreckt und fast auf den Hintern setzt. „Das hat er ja noch nie gemacht!“ weiterlesen
„Putzen, das mach ich am liebsten!“
„Im Moment putze ich total gern“, schwärmt die Frau, unsere sogenannte Besitzerin. „Da sieht man wenigstens, was man getan hat!“
Der Mann, der uns vor einiger Zeit zugelaufen und komischerweise immer noch da ist, kennt die Frau noch nicht so gut wie wir und assoziiert saubere Fußböden und Fenster. Er muss halt noch viel lernen. Tatsächlich schrubbt die sogenannte Besitzerin mit Vehemenz und Hingabe am spanischen Mähnenwunder und an mir herum, weil sie uns das Winterfell anscheinend innerhalb von zwei Wochen wegoperieren will. Herausputzen kann man das nicht nennen, wenn die Grobmotorikerin zum Putzzeug greift. Beziehungsweise zu diversen Fellwechselhelfern, die in ihren zwei linken Händen unweigerlich zu Mordwerkzeugen werden. „„Putzen, das mach ich am liebsten!““ weiterlesen
Buh, Reiter!
Die Frau, meine sogenannte Besitzerin, kommt jetzt nur noch im Schutz der Dunkelheit in den Stall. Das muss man sich mal vorstellen: Man ist gerade komplett auf Essen, Chillen und Schlafen eingestellt, zack, steht die sogenannte Besitzerin vor einem und leuchtet einem mit ihrer Kopflampe ins Gesicht. Erst hat sie noch den gesamten Hof illuminiert, das fanden die Stallbesitzer aber nur so semi. Deshalb verkleidet sie sich jetzt als Grubenarbeiter und erschreckt einen zu Tode. Und warum das Ganze? Ich will es euch verraten: Bis vor kurzem waren ja nur Sportreiter unten durch. Vor allem bei der Frau, aber irgendwie auch bei allen anderen. Dann ist irgendwas passiert und jetzt sind Reiter insgesamt böse. Und zwar alle. Finde ich gar nicht schlimm, ich bin ja bekanntlich Freizeitpferd. Mein Herz hängt nicht an der Arbeit und dem Rumschleppen, nein, ich bin derjenige, der für die Freizeit zuständig ist. „Buh, Reiter!“ weiterlesen
„Buh, Sportreiter!“
Buh, Sportreiter, sagt die Frau, meine sogenannte Besitzerin, als wir eierig um Frau Reichundschön herumtraben, die mit ihrem Expensive Edelbert noch einmal die Dressuraufgabe für das nächste Turnier durchgeht. Frau Reichundschön rümpft die vornehme Nase, reitet entspannt die Aufgabe durch, tätschelt dann ihren Edelbert und trabt zum Abschluss locker-flockig leicht. Trotz Sitzprothese und Lackledertrense. „„Buh, Sportreiter!““ weiterlesen
„Und was kann man noch alles mit Stangen machen?“
„Und was kann man noch alles mit Stangen machen?“, erkundigt sich die Frau, meine sogenannte Besitzerin. Die hat ja gerade wieder so Anfälle von Mut und Abenteuerlust. Ich finde das gut, frage mich aber, wieviel sie von den Beruhigungskräutern in der Futterkammer genascht hat. Ob das wohl bleibende Schäden hinterlässt? Stay tuned, ich werde berichten. Aber zurück zu den Stangen. Frau Reitlehrerin strahlt. „Oh, vieles! Du kannst sie dir passend für alle Gangarten hinlegen und da die Bewegungsqualität verbessern. Stangenarbeit hilft beim Muskelaufbau und verbessert die Koordination. Und vor allem bringt sie Spaß und Abwechslung!“ „„Und was kann man noch alles mit Stangen machen?““ weiterlesen