Issernichsüß? Ja issernichsüß?

Ein Hundewelpe lächelt in die Kamera.

„Issernichsüß? Ja issernichsüß?“ Fragend wendet sich die Frau an Frau Reitlehrerin, während ein zotteliger Welpe an ihr hochspringt. Und zu dem herumhopsenden Hundchen: „Ja wo ist denn der kleine Schnuckiputzi? Gell, du bist süß!“

„Ja, der ist süß“, bestätigt Frau Reitlehrerin. „Den hab ich mitgebracht.“

„Du hast einen Hund?“, staunt die sogenannte Besitzerin.

„Nur als Urlaubsvertretung“, erklärt Frau Reitlehrerin.

„Und wie heißt er?“

„Joshua-Leon.“

„Awwwwwwww“, jauchzt die Frau. „So ein Süüüüüüüüßer!“

Der Lutschi, der unser spanisches Mähnenwunder ist, und ich stehen am Zaun und beobachten das Geschehen aus sicherer Entfernung. Was vernünftiger ist, wenn die Frau an irgendwelchen Aktivitäten beteiligt ist. Ihre Schnapsideen sind legendär. Ich erinnere da nur an ihre Versuche zum Thema Reitkunst. Aber noch viel lieber würden wir uns die Ohren zuhalten können, denn die Frau ist mit Issernichsüß? Ja issernichsüß? auf Autorepeat. Hunde sind anscheinend nur begrenzt intelligent, denn im Gegensatz zum Lutschi und zu mir verdreht Joshua-Leon bei den hohen Piepstönen nicht die Augen und erhöht auch nicht die Fluchtbereitschaft. Stattdessen umwuselt er die Frau immer ekstatischer. Die schmilzt dahin und man kann förmlich dabei zugucken, wie ihre Gehirnzellen Selbstmord begehen. „Issernichsüß? Ja issernichsüß?“ weiterlesen