Das ist falsch, blöd, schlecht und überhaupt

„Film das bloß nicht, das ist furchtbar“, blökt die sogenannte Besitzerin den Mann an, der den Auftrag hat, ihre reiterlichen Glanzleistungen auf dem Handy festzuhalten. Weil sie mir gerade nicht im Maul hängt, sondern herauszufinden versucht, ob sie auf dem richtigen Fuß leichttrabt und ich dabei die Nase dezent vor der Senkrechten habe.

„Der Sattel sieht aber echt schäbig aus“, meint sie, als eine Miteinstallerin das gebraucht gekaufte Schätzchen, das aber zur Abwechslung endlich mal passt, auf ihrem großen Fuchs platziert.

„Ekelhaft ist das hier, so viele Fliegen“ ist ihr Kommentar, als wir bei einem Ausritt gesittet durch den Wald galoppieren. Bei sowas ist sie früher tausend Tode gestorben. Wegen Galopp und in der Wildnis und huiuiui. Dann hat sie die Beruhigungskräuter in der Sattelkammer entdeckt und anscheinend eine Überdosis erwischt. „Das ist falsch, blöd, schlecht und überhaupt“ weiterlesen

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Die Frau, das Naturtalent

Ein Porträt von Pfridolin Pferd

Wir brauchen jetzt keinen Unterricht mehr, hat die Frau beschlossen. Weil sie nämlich ein Naturtalent ist. Und unglaublich einfühlsam, weshalb sie genau weiß, was wann zu tun ist. Intuitiv und so.

Mir fällt da spontan unser letzter Ausritt ein, bei dem sie nach dem zweiten Windstoß intuitiv beschlossen hatte, sich an den Zügeln festzuhalten und mich anzuschreien, ich sollte mich gefälligst nicht so erschrecken. Aber vielleicht war das ja eine dieser Lernerfahrungen, von denen sie neuerdings oft spricht. Ich weiß ja nicht, wo sie ihre lustigen Ideen herbekommt, habe aber ganz stark ihre Wendy-Hefte Pferdezeitschriften im Verdacht. Jetzt ist sie also Pferdeflüsterin mit Bauchgefühl.
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