Was soll denn daran so schlimm sein?

Ein Pferd guckt fragend in die Kamera

„Genau so muss es sein“, freut sich die sogenannte Besitzerin und fasst die Zügel noch etwas mehr nach, für ein gutes Gefühl in der Hand. Praktischerweise wird mir dadurch der Hals krummgezogen, was auf Fotos bestimmt sehr dynamisch aussieht. Außerdem kann man sich so gleichzeitig an den Zügeln festhalten, wenn man zu steif zum Aussitzen ist und das Pferd den Rücken nicht hergibt, weil es nicht reell geritten ist. Die Nase ist schon lange und kilometerweit hinter der Senkrechten und meine Reiterin fühlt sich wie einer von den Dressurprofis. „Was soll denn daran so schlimm sein?“ weiterlesen

Läuft bei uns

Ein schwarzes Pferd wird an der Trense geführt, möglicherweise als Handpferd. Im Hintergrund viel Grün und dekorativer Nebel.

Da vorn raschelt es unheimlich. Sicherheitshalber bleibe ich stehen. Auf meinem Rücken hält die Frau, meine sogenannte Besitzerin, die Luft an und macht große Augen. Fragt nicht, woher ich das weiß, wir Pferde wissen sowas einfach. Komischerweise trägt das nicht zu meiner Beruhigung bei. Meine Idee war es schließlich nicht, bei windigem Herbstwetter auszureiten, wo ständig irgendwas wackelt und knattert und die wilden Tiere im Laub rascheln. Davon hat die sogenannte Besitzerin natürlich keine Ahnung. Die sitzt nur auf mir rum und zetert, wenn ich stehenbleibe. Wenn ich durchstarte, ist es aber auch irgendwie nicht richtig. Mit anderen Worten: Ich bin hier derjenige, der sich um die basic Sicherheitsmaßnahmen kümmert und für unser Überleben zuständig ist. „Läuft bei uns“ weiterlesen

„Trau dich, Fehler zu machen!“

„Und jetzt antraben und aussitzen“, sagt Frau Reitlehrerin mit einem freundlichen Lächeln und zack, schlechte Laune. Bei der sogenannten Besitzerin, nicht bei mir. Ich bin ein kleiner Sonnenschein und meistens gut gelaunt. Anders als meine Reiterin, die verspannt wie ein querschnittsgelähmter Frosch auf mir draufsitzt. „Mach ich nicht“, meutert sie. „„Trau dich, Fehler zu machen!““ weiterlesen

Der Wald ist schließlich für alle da

Zwischen den Pferdeohren hindurchfotografiert: Licht- und Schattenspiel im Wald

„Der Wald ist schließlich für alle da!“, ruft uns die Spaziergängerin böse nach, als meine Reiterin sie – für unsere Verhältnisse untypisch freundlich – darauf aufmerksam macht, dass wir alle uns auf einem Reitweg befinden, aber nur vier davon, nämlich der Lutschi, unser spanisches Mähnenwunder, und ich nebst reitendem Personal – dahin gehören. „Der Wald ist schließlich für alle da“ weiterlesen

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Ganz schlimm ist das

„Furchtbar, wie die Box wieder aussieht! Ganz schlimm ist das!“ Die sogenannte Besitzerin hat Blutdruck. Fassungslos zählt sie nach: „Zwei, nein, drei Äppelhaufen! Und in sowas muss der arme Lutschi-Bub nachher schlafen. Ganz, ganz schlimm ist das.“ Natürlich geht es wieder mal um den Lucero, unser spanisches Mähnenwunder, und nicht um meine Box, wo sogar vier Haufen drin liegen. Eigentlich erstaunlich, wo ich doch kaum was zu essen bekomme. Aber ich schweife ab. „Ganz schlimm ist das“ weiterlesen

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„Mir ist schließlich auch warm!“

Die Sonne brennt. Die Frau, meine sogenannte Besitzerin, stöhnt leise, flucht etwas lauter und schleppt den Sattel zum Putzplatz, wo ich leider immer noch herumstehe, weil ich den Anbindeknoten nicht rechtzeitig aufbekommen habe. Schnell wird gesattelt, noch schneller Gamaschen, Trense und das stylische Fliegenhäubchen an mir befestigt. Aber irgendwas fehlt, denkt die sogenannte Besitzerin. Ach ja, richtig. Sonnenmilch! Rasch Schnell noch Arme und Nacken mit Lichtschutzfaktor Drölfzigtausend eincremen und los geht’s. „„Mir ist schließlich auch warm!““ weiterlesen

Dieses innen und außen macht mich noch ganz verrückt!

„Dieses innen und außen macht mich noch ganz verrückt!“, stöhnt die Frau, meine sogenannte Besitzerin. Wir haben mal wieder Reitstunde und Frau Reitlehrerin hat meine Reiterin und mich aufgefordert, auf der linken Hand auf den Zirkel zu gehen. Und dabei soll die sogenannte Besitzerin die Innenstellung nicht durch Ziehen am inneren Zügel erreichen, was im Übrigen sehr unangenehm ist. Sondern durch einfühlsame Einwirkung mit dem inneren Schenkel (momentan der linke), worauf ich mich entsprechend hohl mache und sie mich also an den äußeren Zügel herantreibt, vorausgesetzt, da ist gerade eine angenehme äußere Hand, die Führung anbietet 😉 Wenn sie jetzt noch passend in der Bewegung sitzt, nämlich im Drehsitz, geht ihr äußerer Schenkel (der rechte) leicht hinter den Gurt und wirkt dort verwahrend. Und dann hätten wir tatsächlich einen richtig runden Zirkel.

Aber ich schweife ab. Denn jetzt möchte Frau Reitlehrerin gern, dass ich in Konterstellung gehe, und zack! schlechte Laune. Weil jetzt möglicherweise innen außen ist und außen innen. Und richtet sich das jetzt danach, wo die Bande ist oder eher nicht? Und mit diesem ganzen rechts und links darf man der Frau auch nicht kommen, da kann die nämlich nicht mit umgehen. „Dieses innen und außen macht mich noch ganz verrückt!“ weiterlesen

„Und was kann man noch alles mit Stangen machen?“

Ein Pferd guckt fragend in die Kamera

„Und was kann man noch alles mit Stangen machen?“, erkundigt sich die Frau, meine sogenannte Besitzerin. Die hat ja gerade wieder so Anfälle von Mut und Abenteuerlust. Ich finde das gut, frage mich aber, wieviel sie von den Beruhigungskräutern in der Futterkammer genascht hat. Ob das wohl bleibende Schäden hinterlässt? Stay tuned, ich werde berichten. Aber zurück zu den Stangen. Frau Reitlehrerin strahlt. „Oh, vieles! Du kannst sie dir passend für alle Gangarten hinlegen und da die Bewegungsqualität verbessern. Stangenarbeit hilft beim Muskelaufbau und verbessert die Koordination. Und vor allem bringt sie Spaß und Abwechslung!“ „„Und was kann man noch alles mit Stangen machen?““ weiterlesen

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