Die sogenannte Besitzerin ist schockverliebt. Der Grund dafür heißt Rübli und ist eine sehr süße, sehr kluge zweijährige Freiberger Stute. Also so richtig, richtig schockverliebt war die Frau, als Rübli noch ein Fohlen war und gerade aus der Schweiz nach Deutschland gezogen ist. Jetzt ist sie nur noch normal schockverliebt. Rübli gehört einer Freundin der Frau, die in Weitweitweg wohnt. Weitweitweg liegt in Süddeutschland. Dort ist Rübli jetzt und guckt süß oder spielt oder steht rum und tut, was junge Pferde halt so tun. Frau Rübli, ihre Besitzerin, informiert die Frau in Echtzeit über Rüblis sämtliche Aktivitäten und Gesichtsausdrücke. Wenn Frau Rübli gerade nicht schreibt, schickt sie stundenlange Sprachnachrichten oder ruft an. Ihr könnt es euch ungefähr vorstellen. „Ein Foooohlen für die Frau“ weiterlesen
Ein Fohlen aus meinem Wallach
„Awww Fooooooohlen!“, quietscht die sogenannte Besitzerin beim Ausritt. Weil nämlich außer ihr alle mit Blindheit geschlagen sind. Zur Sicherheit wiederholt sie sich, diesmal mit voller Lautstärke und noch eine Oktave höher: „Awwww Foooooohlen! Wie süß!!!“
Das spanische Mähnenwunder, auf dem sie sitzt, wäre vor Schreck fast umgefallen. Der Lutschi ist halt noch unerfahren. Ich dagegen kenne sie schon länger und bin relativ abgestumpft. Aber der Mann, der sich zurzeit auf meinem Rücken aufhält, beklagt sich über ein komisches Fiepen im Ohr.
„Das ist meine Stimme“, informiert ihn die Frau mit eisigem Blick. „Ein Fohlen aus meinem Wallach“ weiterlesen