„Früher war mehr OMMM. Da war alles einfacher“, seufzt die Frau, meine sogenannte Besitzerin. „Man wusste gar nicht, was man alles falsch macht. Da hat das Reiten noch Spaß gemacht.“
„Macht es doch heute auch noch“, antwortet der Mann, der auf die Befindlichkeiten seiner Liebsten eingeht, sofern es ihm möglich ist.
„Ja, weil du gar nicht weißt, was du alles falsch machst“, informiert ihn die Frau mit sorgenvoll gefurchter Stirn.
„Ich mache das, was Frau Reitlehrerin sagt, und ansonsten versuche ich, den Pfridolin nicht allzu sehr zu stören“, rechtfertigt sich der Mann.
„Und ich will Piaffe und Reitkunst und buhuhu“, antwortet die Frau. „Weil das immer so schön aussieht und weil der Pfridolin und der Lutschi doch gymnastiziert werden müssen. Buhuhu. Und dann kommt Frau Reitlehrerin und sagt, ich mache alles falsch.“
Oha. Da haben wir die sogenannte Besitzerin ja in einem überraschend einsichtsvollen Moment erwischt. Schade, dass sie so traurig ist, aber das bin ich auch oft. Wenn sie zum Beispiel Piaffe reiten will 😛
„Ja soll sie denn lügen?“, fragt der Mann wenig diplomatisch. „Wenn du so schwierige Sachen reiten willst wie in der Wiener Hofreitschule, dann ist es doch klar, dass das nicht klappt.“
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Das ist jetzt nicht genau das, was die Frau hören will. Zum Glück kommt gerade Frau Reitlehrerin um die Ecke, die das Gespräch mit angehört hat. „Motivationstief?“, fragt sie verständnisvoll.
„Früher hat das Reiten mehr Spaß gemacht“, erklärt die Frau. „Als ich noch ein Kind war.“ Damals ist sie sicher auf Dinosauriern rumgejückelt, sie ist ja auch nicht mehr die Jüngste, denke ich mir.
„Was ist denn der Unterschied zu früher?“, erkundigt sich Frau Reitlehrerin.
„Dass ich Piaffe reiten will und Reitkunst treiben“, schnieft die Frau. „Früher haben wir nur Blödsinn gemacht und waren froh, wenn wir beim Ausreiten nicht runtergefallen sind.“
„Dieses Mindset kannst du dir ja zurückholen“, schlägt Frau Reitlehrerin vor.
„Dumm sein?“, fragt die Frau.
„Nein, leicht und unbeschwert sein. Nicht verbissen unerreichbaren Zielen hinterherjagen, sondern genießen, was gerade da ist.“
Die sogenannte Besitzerin denkt darüber nach und erklärt dann: „Das ist eine gute Idee. Machen wir das im Unterricht auch?“
Ja, schon seit Jahren. Und zwar jedes Mal, wenn du atmen, lockerlassen oder irgendwas fühlen sollst, würde ich ihr gern sagen. Aber ich bin ja hier nur das Pferd und man sagt mir nach, ich würde lästern.
Frau Reitlehrerin ist charmanter als ich und strahlt: „Klar, da können wir sehr gern spielerisch und mit Leichtigkeit wunderbare Dinge tun. Den Pferden gefällt das auch.“
Und schon ist die sogenannte Besitzerin besänftigt und verzeiht ihr sogar das mit den „unerreichbaren Zielen“. Frau Reitlehrerin ist eine große Diplomatin.
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