Pferdetraining ist Beziehungsarbeit, sagt Frau Reitlehrerin, und als die Frau, meine sogenannte Besitzerin, verständnislos guckt, empfiehlt sie ihr ein Buch. Es sind auch Bilder drin, lächelt sie, und da möchte die sogenannte Besitzerin am liebsten aus der Haut fahren bei so viel guter Laune. Danke, ich kann auch mit Buchstaben umgehen, sagt sie spitz. Aber nicht über den Cowboyhut wundern, sagt Frau Reitlehrerin noch und spätestens da ist die Neugier groß und zack!, das Buch gekauft. „Für euch gelesen: Die 12 Prinzipien der Pferdeausbildung“ weiterlesen
Das macht ja furchtbar viel Arbeit!
„Das macht ja furchtbar viel Arbeit, ist das denn wirklich nötig?“, fragt die Frau, unsere sogenannte Besitzerin und guckt Frau Reitlehrerin hoffnungsvoll an. Willkommen im Leben, würde ich da antworten. Aber ich bin ja hier nur das Pferd und man sagt mir nach, ich würde lästern. „Das macht ja furchtbar viel Arbeit!“ weiterlesen
How to Schnorchel – wie geht denn dieses Inhalieren eigentlich?
Das spanische Mähnenwunder hustet, wir erinnern uns. Und komischerweise will der Husten nicht von selbst wieder verschwinden, weshalb die Frau, unsere sogenannte Besitzerin, den Tierarzt herzitiert. Mit der Erwartung, er möchte doch bitteschön dafür sorgen, dass der Husten weggeht, und zwar zackig. Der Tierarzt ist ein ganz empathischer Mensch, der mit seinen Patienten mitleidet, und er hat sogar ein so großes Herz, dass er nett zur sogenannten Besitzerin ist und ihr diese Wahnidee auf nette Art ausredet. „How to Schnorchel – wie geht denn dieses Inhalieren eigentlich?“ weiterlesen
Ich geh doch auch nicht bei jedem Husten zum Arzt!
„Röchött“, macht das spanische Mähnenwunder beim ersten Antraben. Frau Reitlehrerin guckt ungewohnt streng und bittet die Frau, unsere sogenannte Besitzerin, zu sich. Der Lutschi, der eigentlich Lucero heißt, muss mit, weil die sogenannte Besitzerin auf ihm rumsitzt (daher auch der Name). „Ich geh doch auch nicht bei jedem Husten zum Arzt!“ weiterlesen
Dieses innen und außen macht mich noch ganz verrückt!
„Dieses innen und außen macht mich noch ganz verrückt!“, stöhnt die Frau, meine sogenannte Besitzerin. Wir haben mal wieder Reitstunde und Frau Reitlehrerin hat meine Reiterin und mich aufgefordert, auf der linken Hand auf den Zirkel zu gehen. Und dabei soll die sogenannte Besitzerin die Innenstellung nicht durch Ziehen am inneren Zügel erreichen, was im Übrigen sehr unangenehm ist. Sondern durch einfühlsame Einwirkung mit dem inneren Schenkel (momentan der linke), worauf ich mich entsprechend hohl mache und sie mich also an den äußeren Zügel herantreibt, vorausgesetzt, da ist gerade eine angenehme äußere Hand, die Führung anbietet 😉 Wenn sie jetzt noch passend in der Bewegung sitzt, nämlich im Drehsitz, geht ihr äußerer Schenkel (der rechte) leicht hinter den Gurt und wirkt dort verwahrend. Und dann hätten wir tatsächlich einen richtig runden Zirkel.
Aber ich schweife ab. Denn jetzt möchte Frau Reitlehrerin gern, dass ich in Konterstellung gehe, und zack! schlechte Laune. Weil jetzt möglicherweise innen außen ist und außen innen. Und richtet sich das jetzt danach, wo die Bande ist oder eher nicht? Und mit diesem ganzen rechts und links darf man der Frau auch nicht kommen, da kann die nämlich nicht mit umgehen. „Dieses innen und außen macht mich noch ganz verrückt!“ weiterlesen
Die haben doch alle keine Ahnung!
„Die haben doch alle keine Ahnung!“, verkündet die sogenannte Besitzerin im Brustton der Überzeugung. Und du hast die?, würde ich gern fragen, aber ich bin ja hier nur das Pferd und man sagt mir nach, ich würde lästern. „Die haben doch alle keine Ahnung!“ weiterlesen
Aber sie ist so wunder-wunderschön
„Weißt du schon? Melli kommt zu uns!“ Die sogenannte Besitzerin ist ganz aufgeregt.
„Wer?“, fragt Frau Reitlehrerin.
„Melli. Von Insta. Musst du doch kennen“, insistiert die sogenannte Besitzerin (alias „die Frau“ – für wenn’s mal schnell gehen muss).
„Melli von Insta, eine Adelige also. Sagt mir jetzt nichts.“ „Aber sie ist so wunder-wunderschön“ weiterlesen
Das war ich nicht!
„Das war ich nicht!“ Wie die personifizierte Unschuld starrt Frau Heinzi die sogenannte Besitzerin an. Neben ihr die wie von Geisterhand zerstörte Schwarkowski-Dressurgerte. Traurig kullern die Glitzersteinchen über die Stallgasse. Die Gerte selbst hat einen eigenartigen Knick, der beim besten Willen nicht gesund aussieht.
Und zack, schlechte Laune. „Bist du irre? Die ist mit echtem Schwarkowski-Strass besetzt und war voll teuer!“, teilt die Frau, meine sogenannte Besitzerin, so ruhig und selbstbeherrscht mit, wie wir sie kennen. Nämlich gar nicht. Mit anderen Worten: Rumpelstilzchen lässt grüßen. Mir persönlich ist der klunkerverkrustete Prügel ja vollkommen latte, wegen mir müsste es überhaupt keine Peitschen, Stöckchen oder Meinungsverstärker geben, aber ich bin ja hier nur das Pferd und man sagt mir nach, ich würde lästern. „Das war ich nicht!“ weiterlesen
Das hat er ja noch nie gemacht!
„Das hat er ja noch nie gemacht!“ Erschüttert sitzt die sogenannte Besitzerin in den Trümmern des Putzkastens, den Haflinger Hansi akkurat pulverisiert hat. Ebenjener Hansi, der soeben aus einer Laune heraus seine Trense zerrissen hat und in der neu gewonnenen Freiheit den Lutschi, was unser spanisches Mähnenwunder ist, ins Ohr beißt.
„Das hat er ja noch nie gemacht“, echot Frau Hansi, die Reste der Trense noch in der Hand. Woraufhin der Lutschi einen Sprung nach vorne macht.
„Das hat er ja noch nie gemacht!“, teilt die sogenannte Besitzerin mit. Woraufhin sich nun wieder Esmeralda, die geduldig am Anbinder steht und geputzt wird, erschreckt und fast auf den Hintern setzt. „Das hat er ja noch nie gemacht!“ weiterlesen
„Putzen, das mach ich am liebsten!“
„Im Moment putze ich total gern“, schwärmt die Frau, unsere sogenannte Besitzerin. „Da sieht man wenigstens, was man getan hat!“
Der Mann, der uns vor einiger Zeit zugelaufen und komischerweise immer noch da ist, kennt die Frau noch nicht so gut wie wir und assoziiert saubere Fußböden und Fenster. Er muss halt noch viel lernen. Tatsächlich schrubbt die sogenannte Besitzerin mit Vehemenz und Hingabe am spanischen Mähnenwunder und an mir herum, weil sie uns das Winterfell anscheinend innerhalb von zwei Wochen wegoperieren will. Herausputzen kann man das nicht nennen, wenn die Grobmotorikerin zum Putzzeug greift. Beziehungsweise zu diversen Fellwechselhelfern, die in ihren zwei linken Händen unweigerlich zu Mordwerkzeugen werden. „„Putzen, das mach ich am liebsten!““ weiterlesen