Aber die mögen das so gern!

„Aber die mögen das so gern!“, sagt die fremde Frau mit treuherzigem Blick. Um sie herum Tüten, Taschen und Körbe mit altem Brot, frischeren Möhren, angedötschten Äpfeln und braunen Bananen, die sie auf der Stallgasse abgestellt hat. Ein paar Wespen sind auch dabei und schwirren um das Obst herum. „Und bevor ich das wegwerfe, dachte ich mir, ich bringe es bei Ihnen vorbei. Für die Pferde!“

Frau Reitlehrerin, deren geheime Superkraft es ist, überall dort aufzutauchen, wo es gerade spannend wird, lächelt: „Das ist sehr lieb, aber danke nein.“ Und nach einer kurzen Pause: „Woher wissen sie eigentlich so genau, dass die Pferde das gern mögen?“

„Das haben wir denen früher IMMER gegeben. Kiloweise Brot, das tagsüber nicht verkauft wurde. Und die haben sich darauf gestürzt wie die Wilden. Das glaubt man kaum.“ In der Erinnerung bekommt sie feuchte Augen. „Überhaupt haben die früher ganz anderes Futter bekommen als heutzutage. Äpfel, Birnen, Pflaumen, was halt gerade da war.“ Anscheinend wurden Generationen von Pferden mit altem Brot und zentnerweise Möhren und Gartenabfällen gefüttert und haben das mit Glück auch überlebt. Und wenn nicht, war es eine weitere rätselhafte Kolik.

Hier gehts zu den sehr empfehlenswerten Online-Kursen von OsteoDressage, wo ihr mit dem Gutscheincode PFRIDOLIN10 zehn Prozent sparen könnt. Auch bei den Trainingsplänen! (leider nicht mit anderen Rabatten kombinierbar)*

Frau Reitlehrerin bestätigt: „Früher wurden die Pferde tatsächlich ganz anders als heute gefüttert. Heute wissen wir zum Beispiel, dass Brot kein geeignetes Pferdefutter ist und dass Möhren und Obst bei bestimmten Pferden Hufrehe auslösen kann. Ganz zu schweigen von Koliken und Schlundverstopfungen.“

„Aber die mögen das so gern“, wiederholt die fremde Frau verständnislos und stapft davon.

„Sie haben da was vergessen“, lächelt Frau Reitlehrerin hartnäckig und hält ihr die mitgebrachten Essensreste hin. Die Fremde nimmt die verschmähten Liebesgaben wieder an sich und verschwindet um die nächste Ecke. Und siehe da, sie findet den Weg zu unserer Weide auch ganz alleine und macht sich gerade daran, ihre Mitbringsel zu verteilen, als sie von Frau Reitlehrerin, die sich sowas schon gedacht hatte, freundlich, aber bestimmt vom Hof eskortiert wird.

Manchmal glaube ich, die gönnt uns nix.

* = Das ist ein Affiliate Link. Wenn ihr hierdrauf klickt und etwas kauft, kostet es euch nicht mehr, aber ich bekomme ein paar Cent für Möhren. Was toll wäre, weil dieses Schreiben nämlich saumäßig anstrengend ist ❤️

Teilen mit: