Das spanische Mähnenwunder hustet, wir erinnern uns. Und komischerweise will der Husten nicht von selbst wieder verschwinden, weshalb die Frau, unsere sogenannte Besitzerin, den Tierarzt herzitiert. Mit der Erwartung, er möchte doch bitteschön dafür sorgen, dass der Husten weggeht, und zwar zackig. Der Tierarzt ist ein ganz empathischer Mensch, der mit seinen Patienten mitleidet, und er hat sogar ein so großes Herz, dass er nett zur sogenannten Besitzerin ist und ihr diese Wahnidee auf nette Art ausredet.
Natürlich erst, nachdem der Lutschi durchuntersucht wurde und Streicheleinheiten und Leckerchen abgegriffen hat. Dieses Kranksein ist vielleicht doch gar nicht so schlecht, überlege ich mir gerade. Der Lutschi macht auf jeden Fall einen zufriedenen und satten Eindruck. Noch nicht einmal das Blut abnehmen bringt ihn aus der Ruhe. „Um sicher ausschließen zu können, dass es ein akuter Infekt ist“, erklärt der Tierarzt mit seiner beruhigenden Stimme.
Aha. Die sogenannte Besitzerin nickt verständnislos.
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Beim Abhorchen macht der Viehdoktor dann ein sehr nachdenkliches Gesicht, und wenig später erfahren wir auch, warum.
„Fieber hat der Lucero nicht“, eröffnet der Tierarzt das Gespräch. Und Anzeichen für einen akuten Infekt findet er auch nicht, die Blutentnahme dient lediglich dazu, das Ganze abzusichern. Was er aber gefunden beziehungsweise gehört hat, weist auf equines Asthma hin.
„Oh, ah“, macht die Frau, um sich auch am Gespräch zu beteiligen.
„Das bedeutet“, erklärt der Tierarzt, „dass die Bronchien verengt sind. Hinzu kommt vermehrte Schleimbildung. Weil sich nämlich der einstmals akute Husten, der anfangs noch ein Infekt war, mittlerweile in einen chronischen Husten verwandelt hat. Was man früher COPD oder COB nannte. Heutzutage nennt man es equines Asthma, und es ist leider eine weit verbreitete Erkrankung.“
„Asthma! Mein armes Baby! Und was machen wir da?“ Die sogenannte Besitzerin macht große Augen.
„Ich lasse Ihnen verschiedene Medikamente da, einen Bronchienerweiterer und einen Schleimlöser nämlich, und es wäre gut, wenn der Lucero zusätzlich noch inhalieren würde.“
„Ach, das krieg ich hin. Ich stelle ihm eine Schüssel mit Kräutertee hin und hänge ihm ein Handtuch über den Kopf. Das wirkt bei mir auch immer.“
Der Tierarzt hört diesen Vorschlag offenbar nicht zum ersten Mal, denn er reagiert erstaunlich gefasst und erklärt: „Besser funktioniert es mit einem speziellen Pferde-Inhalator, bei dem das Inhalat so fein vernebelt wird, dass die entstehenden Partikel lungengängig sind und nicht in den oberen Atemwegen verbleiben.“
„Inhalat. Soso.“ Die sogenannte Besitzerin nickt verständnisvoll. „Und was inhaliert man dann so? Kräutertee?“
„Sie fangen mit isotonischer Kochsalzlösung an. Also eigentlich fangen Sie damit an, den Lucero an den Inhalator zu gewöhnen. Dann lassen sie ihn isotonische Kochsalzlösung inhalieren, und das mindestens einmal am Tag, zweimal wäre optimal. Wenn das gut klappt, können sie ihn Sole inhalieren lassen. Dadurch wird der festsitzende Schleim gelöst. Sole kann aber die Atemwege reizen, weshalb sie nicht dauerhaft inhaliert werden sollte.“
„Oh.“ Die sogenannte Besitzerin muss die Informationen erstmal sacken lassen. Rein aus Reflex sagt sie: „Mein armes Baby!“
Aber der Tierarzt ist noch nicht fertig. „Am besten lassen sie den Lucero vor der Bewegung inhalieren, dann kann sich der Schleim noch besser lösen und abgehustet oder abgeschluckt werden. In drei Tagen telefonieren wir, dann erzählen Sie mir, wie es ihm geht und ich sage Ihnen, wie Sie mit den Medikamenten weitermachen.“
„Mein armes Baby“, sagt die sogenannte Besitzerin ergriffen.
Worauf sie der Viehdoktor nachdenklich und auch ein bisschen besorgt betrachtet und fragt: „Sie wissen aber schon, dass Sie nicht wirklich seine Mutter sind, oder?“ Und ich weiß nicht, wie ihr das seht, aber ich feiere ihn dafür.
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Eine Antwort auf „How to Schnorchel – wie geht denn dieses Inhalieren eigentlich?“
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