Die Weihnachtstage sind nicht spurlos an der sogenannten Besitzerin vorbeigegangen, sie ist ganz schön mopsig geworden. Dafür brauche ich keine Waage, das merke ich schlicht und ergreifend daran, dass ich fast in die Knie gehe, sobald sie sich auf meinen Rücken schwingt.
Eine Waage gibt’s auch nicht mehr, erfahre ich soeben. Der Mann hat der Frau ein Superduperüberraschungsgeschenk gemacht und ihr eine Digitalwaage mit eingebautem Thermomix, Massage-Funktion und Körperfettanalyse und auch sonst allem Zipp und Zapp verehrt, was die Frau mit großer Undankbarkeit aufgenommen hat. Das unglückselige Geschenk wurde direkt in den Keller verbannt, wo es auf den nächsten Sperrmüll-Termin wartet. Ich mag mich irren, aber mir scheint, der Haussegen hängt unweihnachtlich schief.
Wie immer in schwierigen Lebenssituationen beschließt die Frau, ein neues Leben zu beginnen. Mit mehr Spiritualität und weniger Schokolade. Und wenn, dann nur die gesunde. Was das auch immer zu bedeuten hat. Wie immer werden auch der Lutschi und ich in die neue Lebensplanung eingeschlossen, ich weiß aber noch nicht, ob das gut ist. Insgesamt läuft es darauf hinaus, dass die Frau meditieren will, statt leckere Häppchen zu knabbern. Das kann sie mal schön alleine machen, wir Pferde sind Dauerfresser und brauchen häufige Snacks.
Hinzu kommt ein ausgefuchstes Sportprogramm, das aus Spaziergängen und dem Studium von YouTube-Videos besteht, wo sportliche Menschen ihre Bewegungskünste demonstrieren. Die Frau will aber langsam anfangen, wie sie sagt, und sich das erstmal in der Theorie angucken. Mir solls recht sein. Wenn sie Videos guckt, kann sie nicht reiten und Spazierengehen ist ein anderes Wort für Gras to Go. Also Daumen hoch vom Lutschi und von mir. Also wenn wir welche hätten, das müsst ihr euch jetzt einfach mal vorstellen.
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