„Hallo.“
Keine Reaktion.
„Hallo.“
Immer noch nichts.
„Hallo Personal!“
Ein bräsiger Blick in meine Richtung.
„Hallo Personal, es juckt. Hier. Ganz doll.“
Dienstbeflissen wirft sich die Frau herum und kratzt meine Schulter.
Frau Reitlehrerin, die zufällig am Putzplatz vorbeikommt, staunt. Der Mann nicht. Der kennt solche Szenen und guckt komisch, weil er eifersüchtig ist.
„Mich kratzt sie nie am Rücken“, beschwert er sich bei Frau Reitlehrerin.
„Du hast ja auch keine süßen Puschelöhrchen“, bescheidet ihn die Frau.
Ein paar Haare hat er schon in den Ohren, aber so hübsch wie meine sind sie natürlich nicht. Währenddessen gibt die Frau alles. Wusstet ihr, dass Menschen Fingernägel haben und einen damit kratzen können? Beste Erfindung ever. Meine Oberlippe wird lang und länger.
„Wie ein Tapir“, stichelt der Mann gehässig. Aber da spricht nur der Neid aus ihm.
„Dir fehlt einfach die nötige Sensibilität“, teilt die Frau mit. Die Frau und sensibel, da ist ja mal ganz was Neues.
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„Übrigens juckt es jetzt auch hier.“ Ich strecke ihr meinen Hals entgegen. „Nein, mehr so seitlich. Und jetzt nach vorn, Richtung Brust. Und hier auch, auf der Kruppe. Ganz doll.“
„Das ist also das berühmte Sensibilisieren auf feine Hilfen“, schmollt der Mann. „Der Pfridolin guckt und die Frau macht.“
Nur kein Neid, denke ich und strecke ihm die Zunge raus.
„Genau wie bei der Bodenarbeit und beim Reiten, nur andersrum“, stellt Frau Reitlehrerin fest. „Erst setzt man sich ein Ziel und kommuniziert das mit Hilfen in einer bestimmten Reihenfolge, die später immer feiner werden. Beim Pfridolin reicht zurzeit ein vorwurfsvoller Blick.“
„Ja, aber er setzt auch positive Verstärkung ein“, bemerkt der Mann, als die Frau eine besonders unangenehm juckende Stelle bearbeitet und ich vor Begeisterung fast ohnmächtig werde.
„Er kommuniziert halt so, dass sie es versteht. Ein guter Lehrer“, lobt Frau Reitlehrerin.
Ich kann dazu gerade nichts sagen, denn ich habe die Frau in weiser Voraussicht zusätzlich darauf konditioniert, mir Leckerli zu geben. Und die muss ich erstmal aufessen 😉
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