Wenn’s beim Reiten nicht klappt, kann man sich für gewöhnlich nicht vor Zuschauern retten. Wenn’s dann aber doch ganz ausnahmsweise hinhaut und noch dazu gut aussieht, kriegt es natürlich keiner mit. Letzteres passiert uns eher selten, es soll aber schon vorgekommen sein.
Nun bin ich zwar von Beruf Freizeitpferd, es ließ sich aber nicht vermeiden, dass aus meinen Geschichten irgendwann wieder ein Buch wird. Und hier ist es. Die sogenannte Besitzerin kommt auch drin vor. Die heißt so, weil sie die meiste Zeit auf mir rumsitzt und sich einbildet, sie hätte Ahnung vom Reiten. Mit vollem Namen „die sogenannte Besitzerin“, wenn’s schnell gehen muss: „die Frau“. Wer wissen will, wie sich Reiten vom bloßen Fleischtransport unterscheidet, ist hier richtig.
Damit ihr schon mal einen kleinen Einblick bekommt, wie es bei uns so zugeht, kommt hier der Klappentext:
„Und an der langen Seite zulegen!“, kommandiert Frau Reitlehrerin.
„Waaas, noch schneller?“, fragt die Frau, meine sogenannte Besitzerin, entsetzt. Wir sind nämlich gerade im Galopp und gehen ganze Bahn. Also ich. In einem sehr entspannten Galopp. Kurz vor dem Schlafwandeln, eigentlich. Die Frau hängt wie ein Mehlsack im Sattel und krallt sich da fest, während sie sich dessen ungeachtet wie Ingrid Klimke fühlt, weil GANZE BAHN und UIUIUI. Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich diesen Zeitlupen-Galopp mittlerweile so perfektioniert, dass man fast denken könnte, er wäre versammelt. Ist er aber nicht. Nur langsam. Aber pst, nicht Frau Reitlehrerin erzählen. Die Frau gibt halbherzig treibende Hilfen und ist froh, dass ich sie ignoriere.
Da weiß man eigentlich schon mehr, als man wissen will, gell? Außerdem im Buch dabei: Das spanische Mähnenwunder und der Mann, der uns mal zugelaufen und komischerweise dageblieben ist. An den selbstgebackenen Pferdeleckerli der Frau kann es nicht liegen, die hat er mal aus Versehen probiert und weiß jetzt, warum das spanische Mähnenwunder und ich uns da verweigern.
Der Autor: Pfridolin Pferd ist ein begnadeter Autor, dessen Talent nur noch von seiner Bescheidenheit übertroffen wird. Ein freier und hungriger Geist, gefangen im Körper eines Pferdes. Wenn er nicht gerade auf der Flucht vor den Dressur-Ambitionen seiner Besitzerin ist, findet man ihn an der Heuraufe. Nebenbei ist er Erziehungsberechtiger für den Lutschi, das spanische Mähnenwunder. Der heißt eigentlich Lucero, hat aber die orale Phase nie überwunden.
Wer mehr über ihn wissen will, folgt ihm auf Facebook und Instagram. Oder kauft einfach all seine Bücher, denn wie er selbst oft erwähnt, ist dieses Schreiben saumäßig anstrengend und er muss sich seine Möhren selbst kaufen.