Der freut sich so!

Im Vordergrund ein niedriges Hindernis, im Hintergrund ein Pferd

„Der Knutschbär mag das Freispringen so gern, total schön!“, schwärmt Frau Knutschbär den Reitprofis hinter der Bande vor. Zum Beweis schleppt sie mehrere Stangen, Sprungständer und ein Cavaletti in die Reithalle und verteilt die da. Dann holt sie Knutschbär aus der Box, der angesichts der Hindernisse große Augen macht und erstmal Hackengas gibt. „Der freut sich so!“ weiterlesen

„Na weil das zum feinen Reiten dazugehört?!“

Ein schwarzes Pferd mit langer Mähne

„Ich weiß gar nicht genau, wie man dem Pfridolin die Kandare anzieht, kannst du mal eben gucken?“

Und ich weiß gar nicht genau, wieso ich noch hier bin. Jetzt fällt es mir ein: Weil ich angebunden bin und den Strick nicht schnell genug aufgeknotet habe.

„Wieso möchtest du dem Pfridolin denn eine Kandare anziehen?“ Das ist Frau Reitlehrerins Stimme. Ein Glück, sie ist gerade noch rechtzeitig gekommen, um mich zu retten.

„Na weil das alle so machen und weil es einfach Zeit dafür ist!“ Die Frau, meine sogenannte Besitzerin, ist es leid. Sie will jetzt endlich Reitkunst treiben oder zumindest hohe Schule reiten und dafür braucht man nun mal eine Kandare. Das weiß doch schließlich jeder. „„Na weil das zum feinen Reiten dazugehört?!““ weiterlesen

Privatpatient

Als uns der Tierarzt vor langer, langer Zeit das erste Mal besucht hat, war es für die Frau, meine sogenannte Besitzerin, auch eine Premiere. Mein eines Bein tat weh und da war natürlich Holland in Not. Die Frau hat sich Erste-Hilfe-mäßig von unserer Frau Reitlehrerin beruhigen lassen und gleichzeitig mit dem Tierarzt ihres Vertrauens telefoniert. Also Frau Reitlehrerins Tierarzt, die sogenannte Besitzerin vertraut grundsätzlich keinem 😀 „Privatpatient“ weiterlesen

Die Gang

Zwei windzerzauste Pferde

Wir sind jetzt in einer Gang, der Lutschi und ich. Ja, sogar das spanische Mähnenwunder darf mitmachen. Weil man ja immer jemand für Erledigungen und doofe Aufgaben braucht. Das ist am besten jemand am unteren Ende der Nahrungskette, weil der nicht groß diskutiert und meistens auch gar nicht versteht, worum es eigentlich geht. So jemand wie unser spanisches Mähnenwunder also. Der Lutschi ist rangniedrig – unter ihm ist nur das Gras – und er braucht seine zwei Gehirnzellen bekanntlich nur fürs Mähnenwachstum. Und wenn der mächtige Herdenchef kommt und sagt, he du da – man kann sich ja nicht alle Namen merken – he du da, guck mal, ob auf dem Zaun Strom ist, dann macht er das. „Die Gang“ weiterlesen

Obdachlos

Pferde auf der Weide

Wir sind jetzt obdachlos, der Lutschi und ich und die anderen Wallache. Wer ihn nicht kennt: Der Lutschi ist unser spanisches Mähnenwunder, das beide Gehirnzellen fürs Mähnenwachstum benötigt. Nutzt ihm aber auch nix, weil er jetzt draußen schlafen muss. Wie die nackten Wilden aus dem Offenstall.

Das muss man sich mal vorstellen: Adieu, schöne Box! Adieu, kuscheliges Strohbett, wo einen keiner ärgern kann. Tschüs, Privatsphäre! Hallo große Wildnis mit unheimlichen E-Bikes und freilaufenden Hunden. Und hallo andere Pferde, die sofort zurückärgern und einen sogar jagen können, wenn man nicht spontan ihrer Meinung ist. „Obdachlos“ weiterlesen

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Für euch gelesen: Hilfe, meine Freundin ist ein Pferdemädchen

Letztens habe ich euch was über das Pferdemädchen-Lexikon erzählt, jetzt geht’s direkt weiter mit dem Roman zum Thema. Und da prallen zwei Welten aufeinander: Landei Rieke reitet, mag Hunde und leidet unter den ewigen Streitereien ihrer Eltern. Auf Instagram lernt sie Dilara kennen, die ihr absolutes Gegenteil ist: Städterin, Katzenfreundin und feministische Bloggerin. Wobei: Kennenlernen ist eigentlich zu viel gesagt, weil sich die beiden vom ersten Insta-Kommentar an spontan unsympathisch sind. Einig sind sie sich nur darin, dass sie die jeweils andere nicht leiden können. Ja, ok, fünf Euro in die Klischeekasse, denkt man sich, aber es kommt anders, als man denkt. „Für euch gelesen: Hilfe, meine Freundin ist ein Pferdemädchen“ weiterlesen

Der Wurm und du. Beziehungsweise ich.

Süße Pferdeöhrchen, von hinten gesehen

Heute wurde ich Opfer eines unqualifizierten medizinischen Eingriffs und ich prangere das an. Da steht man glücklich und entspannt auf dem Paddock und guckt in der Gegend herum und wer erscheint mit einem Futtereimer und einem scheinheiligen Lächeln? Jawohl, die Frau, unsere sogenannte Besitzerin. Spätestens da hätte ich weglaufen sollen. Aber hinterher ist man ja immer schlauer. „Der Wurm und du. Beziehungsweise ich.“ weiterlesen

Aus der fünften Dimension

Ein Schimmel gähnt. Es sieht aus, als würde er lachen

„Der Pfridolin kriegt jetzt mehr Harmonie und bessere Schwingungen“, verkündet die Frau, meine sogenannte Besitzerin, stolz. Frau Reitlehrerin nickt freundlich. „Das hört sich gut an! Wie machst du das denn?“

Immer diese Zweifler! „Ich bezahle, und dann machen andere das“, erwidert die Frau hoheitsvoll. „Jedenfalls im Moment noch.“

„Interessant“, findet Frau Reitlehrerin. „Und was machen die da so?“

„Irgendwas Energetisches“, ist die vage Antwort. „Aus der fünften Dimension“ weiterlesen

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Für euch getestet: Workshop Feine Hilfen von Delightful Riding by OsteoDressage

„Dieses feine Reiten ist ja furchtbar schwierig“, beklagt sich die Frau, meine sogenannte Besitzerin, bei unserer Frau Reitlehrerin. „Auf was man da alles achten muss! Und diese Zügelhilfen sind so kompliziert. Einerseits soll man nichts mit dem Zügel machen, andererseits durchhaltende Zügelhilfen geben. Aber irgendwie soll man auch annehmend einwirken. Oder verwahrend. Was zur Hölle ist der Unterschied? Genau das Gleiche mit den Sitzhilfen. Man soll sich in die Wendung drehen, aber Einknicken in der Hüfte ist pfui. Wie soll das denn alles funktionieren?“ „Für euch getestet: Workshop Feine Hilfen von Delightful Riding by OsteoDressage“ weiterlesen

Wir wandern weiter – fast schon Handarbeit

Die hohe Schule lässt grüßen. Von fern. Sehr fern. Aber immerhin, die sogenannte Besitzerin macht Fortschritte bei der geführten Schrittarbeit. So nennt es Frau Reitlehrerin, um das Ganze für die Frau interessanter zu gestalten. Die meutert ja schnell, wenn sie eine Aktivität für uncool hält. Ach, was sage ich, ihr kennt sie ja. Wir haben mit dem korrekten Angehen und Anhalten angefangen – also sie, ich kann das ja schon – und gerade arbeiten wir uns durch die Hufschlagfiguren. Ganze Bahn ist natürlich am einfachsten, dann kommt lustigerweise die einfache Schlangenlinie (weil Frau Reitlehrerin da mal besonderen Wert drauf gelegt hat) und sogar die Zirkel werden vom Boden aus rund, wenn man beizeiten den nächsten Zirkelpunkt anpeilt. Frau Reitlehrerin ist sehr zufrieden und schlägt vor, jetzt doch zu anspruchsvolleren Aufgaben überzugehen.

„Piaffe?“, fragt die sogenannte Besitzerin und ihre Augen leuchten. „Wir wandern weiter – fast schon Handarbeit“ weiterlesen

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